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Foto: Hannelore Fischer

 

Nach einem großen Brand im 16. Jahrhundert erhielt  der Chor eine flache Balkendecke, und wiederum 1892/93 ein Scheingewölbe, da das Mauerwerk kein massives Gewölbe tragen konnte. Der Schlussstein wird von einem Engel gebildet. Ein gotischer Engel, dem ein barocker Kopf aufgesetzt ist, ist in der südlichen Wand im Turm eingemauert und wird mit Sicherheit für den Abschluss des ursprünglichen Chorgewölbes gehalten.

 

Im Turm befanden sich auf Emporen die Sitzplätze für die Patronatsherren und Ortsobrigkeiten und deren Familien.  Diese Emporen waren vom Chor aus über Treppen begehbar und wurden mit der Zeit ein Ärgernis, da sie die Fenster verdeckten und das Epitaph von 1589, das Vogt Johann und seiner Ehefrau Margarethe gewidmet ist. Johann war der letzte  Vogt von Fronhausen. Beide verstarben am 26. September 1568.

 

Foto: Hannelore Fischer

Im Kirchenschiff, mit den Plätzen für die Frauen, war das Gestühl durch einen Mittelgang geteilt. Außerdem befanden sich an der Westseite Stände, die verlost wurden. Die Männer hatten ihre Plätze links und rechts auf den Bühnen, die wohl erst nach der Reformation gebaut wurden. Die vorherige Sitzordnung ist nicht bekannt, doch sicher waren die Geschlechter getrennt. Man nimmt an, dass es schon Ende des 16. Jahrhunderts Stühle in der Fronhäuser Kirche gab.

 

Über den maroden baulichen Zustand der Kirche geben die Akten bis 1764 nur spärliche Erkenntnisse. Lediglich für 1582 ist belegt, dass die Kirche sehr baufällig sei. Und während des dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche im Inneren verwüstet.